Very High Readiness Joint Task Force 2023 (Land)
Die Bundesrepublik Deutschland wird im Jahre 2023 mit der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ den Leitverband für die multinationalen Landanteile der NATO Very High Readiness Joint Task Force (VJTF), der sogenannten „Speerspitze der NATO“ stellen.
Die VJTF ist Teil der NATO Response Force (NRF), wobei ihre Aufstellung durch den Readiness Action Plan im Rahmen des NATO-Gipfeltreffens im walisischen Newport im September 2014 beschlossen und bereits ein Jahr später in Form der durch das sächsische Panzergrenadierbataillon 371 geführte Interim VJTF (iVJTF) umgesetzt wurde. Vor dem Hintergrund des Vorgehens Russlands gegenüber der Ukraine und der rechtswidrigen Annexion der Krim sahen die NATO-Mitgliedsstaaten die dringende Notwendigkeit, mittels einer „Speerspitze“, der Very High Readiness Joint Task Force, schnell und flexibel auf sicherheitspolitische Entwicklungen reagieren zu können.
Die Panzergrenadierbrigade 37 gehört zur 10. Panzerdivision in Veitshöchheim. Der Stab der 10. Panzerdivision stellt anteilig für alle deutschen Kräfte der NRF, außer der Marinekräfte, den nationalen Stab, der bei einer Aktivierung der NRF 2022-2024 die nationale Führung sicherstellt. Damit leistet Deutschland, nach der VJTF-Verpflichtung der Panzerlehrbrigade 9 „Niedersachsen“ in 2019, erneut einen wesentlichen und glaubhaften Beitrag zur Reaktionsfähigkeit des Bündnisses.
Die Verpflichtung als NRF erstreckt sich von 2022 in der Stand-Up-Phase (Vorbereitungs- und Zertifizierungsphase) über 2023 in der Stand-By-Phase (Alarmbereitschaftsphase) bis 2024 in der Stand-Down-Phase (Nachbereitungsphase). Seit Anfang 2020 bereitet sich die Panzergrenadierbrigade 37 intensiv auf diesen Auftrag vor. Gemeinsam mit den Niederlanden und Norwegen sowie den anderen truppenstellenden Nationen befindet sich die Bundesrepublik Deutschland somit bereits seit Beginn des Jahres 2022 in der NRF-Bindung. Dabei kann der sächsische Großverband auch aus den Lehren und Erkenntnissen der VJTF (L) 2019 profitieren. Die Erfahrungen und Abläufe, die beispielsweise hinsichtlich der Stabsprozesse, logistischer Herausforderungen und der frühzeitigen Einbindung multinationaler Kräfte durch die Panzerlehrbrigade 9 gemacht und entwickelt wurden, fließen in den Arbeitsprozess ein. Natürlich haben sich aber auch Fähigkeiten und Strukturen verändert. 2019 ist also nicht in allen Bereichen eine Blaupause für 2023.
Auftrag der VJTF
Die VJTF als Speerspitze der NATO ist ein wesentliches Element zur Abschreckung und Verteidigung Europas. Der Angriff Russland auf die Ukraine am 24. Februar 2022 und die bis heute andauernden erbitterten Kampfhandlungen zeigen, wie wichtig es für die NATO ist, schnellstmöglich Truppen an seine Grenzen zu positionieren, um etwaigen Aggressoren energisch und entschlossen entgegenzutreten. Die VJTF zeichnet sich durch eine hohe Einsatzbereitschaft, eine materielle Vollausstattung und die Verlegebereitschaft innerhalb von 48 bis 72 Stunden aus. Zusätzlich zu den Landanteilen besteht die Speerspitze der NATO aber auch aus Luft-, See- und Spezialkräften.
Die VJTF, eingesetzt zur NATO-Bündnisverteidigung, hat einen rein defensiven Auftrag. Durch die rasche Verlegung noch während der Erstehung einer Krise sollen diese Kräfte eine abschreckende Wirkung erzielen und damit eine weitere Eskalation möglichst verhindern. Aufgrund ihrer Ausstattung und Zusammensetzung ist die VJTF befähigt, auf eine unmittelbare militärische Bedrohung des Bündnisgebiets schnell und schlagkräftig zu antworten und Zeit für das Heranführen von weiteren NATO-Folgekräfte zu gewinnen. Für die beteiligten Nationen ist die VJTF personell und materiell ein gewaltiger Kraftakt, da sie für drei Jahre, und teilweise noch länger, Kräfte in Brigadestärke bindet, die für andere Einsätze und multinationale Verpflichtungen in diesem Zeitraum nicht zur Verfügung stehen.
Für den Landanteil der VJTF fordert die NATO die Gestellung eines einsatzbereiten und autark einsatzfähigen militärischen Großverbandes in Form einer Kampftruppenbrigade. „Der Auftrag der VJTF-Landbrigade gewinnt zusätzlich an Komplexität, da die NATO NRF nicht in eine spezielle geografische Richtung orientiert ist. Vielmehr handelt es sich bei der NRF um ein „Rundum-Instrument“ der NATO mit einem 360-Grad-Ansatz. Die VJTF muss deshalb in der Lage sein, für einen potentiellen Konflikt in einem unbekannten Territorium die ersten Kräfte zu stellen welche darüber hinaus befähigt sind, für einen begrenzten Zeitraum ohne die Unterstützung durch andere Verbände zu operieren“ erläutert Brigadegeneral Alexander Krone, der seit November 2020 Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 37 „Freistaat Sachsen“ mit ihrem Stab in Frankenberg ist.
Um den von der NATO geforderten umfassenden Auftrag bestmöglich erfüllen zu können, wird der mechanisierte Großverband im VJTF-Jahr 2023 über mehr als 12.000 Soldatinnen und Soldaten verfügen, von denen knapp ein Drittel der Panzergrenadierbrigade 37 auch in der Grundstruktur angehören. Der übrige Anteil der einsetzten Soldaten wird durch andere Truppensteller aus der 10. Panzerdivision, aus dem Heer, aus anderen militärischen Organisationsbereichen sowie durch andere truppenstellende NATO-Staaten wie Belgien, Frankreich, Lettland, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen und der Tschechischen Republik beigesteuert.
Auf Seiten der Bundeswehr sind, über das Heer hinaus, die militärischen Organisationsbereiche Cyber- und Informationsraum, Streitkräftebasis, Zentraler Sanitätsdienst der Bundeswehr und Luftwaffe in der Brigade vertreten.
Bereitsschaftsphasen
Der Auftrag als NRF-Brigade beinhaltet eine dreijährige Verpflichtung mit unterschiedlichen Phasen und entsprechenden Bereitschaftszeiten, der sogenannten Notice to Move (NTM). Im Stand-Up Zeitraum 2022 müssen die Kräfte innerhalb von 45 Tagen verlegebereit sein. Während des Stand-By Zeitraums im Jahr 2023 wird eine Verlegebereitschaft der Hauptkräfte der VJTF innerhalb von 5 bis 7 Tagen gefordert. Die Notice to Move für die Vorauskräfte und das Spearhead Battalion sind während dieses Zeitraums sogar nur zwei bis drei Tage. Im Stand-Down Jahr 2024 wird die Verlegebereitschaft wieder auf 30 Tage reduziert.
Das NRF-Kräftedispositiv mit unter anderem der NRF-Brigade kann durch bis zu zwei weitere Brigaden aus der Initial Follow-On Forces Group (IFFG), welches die vorhergehenden und nachfolgenden VJTF-Kräfte sind und sich in der Stand-Up sowie Stand-Down Phase befinden, verstärkt werden. Geführt wird die VJTF (L) durch ein jährlich wechselndes Land Component Command (Befehlszentrale für Landoperationen) gestellt durch einen der multinationalen Korpsstäbe. Als Teil der IFFG muss der multinationale VJTF Gefechtsverband im Stand-Up Jahr 2022 normalerweise innerhalb von spätestens 45 Tagen einsatzbereit sein. Aufgrund der Spannungen mit Russland und auf Antrag des Supreme Allied Commander Europe (SACEUR), General Tod D. Wolters, hat die Bundeswehr die Reaktionszeit, der in die NATO Response Force eingemeldeten Kräfte, am 18. Februar 2022 erhöht und die Einsatzbereitschaft von 45 auf 30 Tage reduziert.
Material
Obwohl ursprünglich geplant, konnte das Ziel die VJTF 2023 (L) allein aus der Panzergrenadierbrigade 37 heraus organisch sicherzustellen nicht erreicht werden. Wie schon im Rahmen der durch die Panzerlehrbrigade 9 „Niedersachsen“ geführte VJTF 2019 (L) werden auch dieses Mal Materialbewegungen außerhalb der Brigade notwendig sein.
Ungeachtet dessen ist jedoch in vielen Bereichen der Panzergrenadierbrigade 37 ein erheblicher Materialzulauf zu verzeichnen. Beispielsweise konnte die Nachtsichtbefähigung durch die Beschaffung zusätzlicher moderner Nachtsichtgeräte erheblich verbessert werden. Darüber hinaus wurde das Panzerabwehrsystem MILAN durch das moderne Panzerabwehrsystem MELLS ersetzt. Insbesondere im Bereich des militärischen Großgeräts sind signifikante Zuwächse und Änderungen zu erkennen. Die Panzergrenadierbrigade 37 erhielt zusätzliche GTK Boxer, Transportpanzer 1 Fuchs, Führungs- und Funktionsfahrzeuge Eagle IV und Eagle V sowie Allschutz-Transportfahrzeuge vom Typ Dingo 2. Die Pionierkräfte des Panzerpionierbataillons 701 aus Gera verfügen bereits über drei der neuen Brückenlegesysteme Leguan auf Fahrgestell des Leopard 2. Seit der offiziellen Übergabe der ersten Fahrzeuge am 15. September 2021 wurde das Panzerbataillon 393 aus Bad Frankenhausen bis heute mit insgesamt 36 der kampfwertgesteigerten Kampfpanzer Leopard 2A7V ausgestattet, was zu einer deutlichen Verbesserung der Schlagkraft des deutschen Gefechtsverbands führt. Darüber hinaus stellt die Panzerbrigade 12 „Oberpfalz“, die auch zur 10. Panzerdivision gehört, zwei mit dem neuen Schützenpanzer Puma in der Konfiguration „VJTF K-Stand“ ausgestattete Panzergrenadierkompanien des Panzergrenadierbataillons 112 aus Regen zur Verfügung. Für den Nachschub und Transport stehen die neuesten Versionen der von Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) produzierten ungeschützten Transportfahrzeuge (UTF) als Lkw 5 Tonnen und Lkw 15 Tonnen zur Verfügung. Auch die persönliche Ausstattung der Soldaten der VJTF 2023 (L) wurde erheblich verbessert. So erhalten sie eine Zusatzausstattung, die beispielsweise neue Kampfbekleidung mit Protektoren, Handschuhe, Kälte- und Nässebekleidung oder auch funktionale Rucksacktragesysteme beinhaltet. Eine der wesentlichen Verbesserungen ist darüber hinaus die Ausrüstung der Soldaten mit modernen Schutzwesten. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine führte auch in den Reihen der Bundeswehr und deren Beschaffungswesen zu einem schnellen und radikalen Umdenken. So beauftragte die Bundeswehr Bekleidungsmanagement GmbH am 1. April 2022 die Firma Mehler Vario System mit der Lieferung von 305.000 Schutzwesten der Modularen ballistischen Schutz- und Trageausstattung (MOBAST). Die ursprünglichen Planungen sahen vor, dass bis 2025 nur etwa 46.000 MOBAST-Westen beschafft werden sollten. Parallel hat das Bundesministerium der Verteidigung eine Komplettausstattung aller Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr mit dem „Rucksacksystem 110 Liter“ – bestehend aus einem großen Rucksack mit 110 Litern Fassungsvermögen sowie einem kleineren 30-Liter-Einsatzrucksack und mehreren Packlinern – angeordnet.
Führungsfähigkeit
Parallel zur besseren Materialausstattung wurde innerhalb der Panzergrenadierbrigade 37 auch das moderne Battle Management System (BMS) SitaWare der dänischen Firma Systematic eingeführt. Dank leistungsstärkerer Kommunikationsserver und Eingabemodule können viele Fahrzeuge des deutschen VJTF Gefechtsverbands mittels SitaWare Frontline künftig Informationen und Lageentwicklungen untereinander sowie die Kommunikation mit den Gefechtsständen digital austauschen. Im Gegensatz dazu ermöglicht das System SitaWare Headquarters den Gefechtsständen eine ebenenübergreifende Datenübertragung zur Verbesserung der Interoperabilität mit den NATO-Partnern.
Gliederung der VJTF (L) 2023
Der Kampftruppenanteil der VJTF 2023 (L) wird aus den folgenden vier Gefechtsverbänden bestehen:
- Ein deutscher Gefechtsverband, geführt durch das Panzerbataillon 393 „Thüringer Löwen“ aus Bad Frankenhausen
- Ein norwegischer Gefechtsverband, geführt durch das Telemark Bataljon aus Rena
- Ein niederländischer Gefechtsverband
- Das niederländische „Spearhead Battalion“
Darüber hinaus wird die VJTF 2023 (L) einen multinationalen Aufklärungsverband, einen multinationalen Artillerieverband, einen multinationalen Versorgungsverband, einen multinationalen Sanitätsverband, einen Pionierverband, einen Einsatzverband der Heeresflieger sowie Brigadeeinheiten beinhalten.
Insgesamt besteht die VJTF Landbrigade im VJTF-Jahr 2023 aus zehn Bataillonsäquivalenten sowie weiteren zehn selbständigen Kompanien und Staffeln, die Unterstützungsfähigkeiten wie beispielsweise Feldjägerwesen, Zivil-Militärische-Zusammenarbeit, ABC-Abwehr, Aufbau und Betrieb von Operationszentralen, Fernmeldewesen, IT-Betrieb, bodengebundene Flugabwehr sowie Operative Kommunikation abbilden.
Deutscher Gefechtsverband
Der deutsche Gefechtsverband unter Führung des Panzerbataillons 393 gliedert sich grundsätzlich wie folgt:
- Stab Panzerbataillon 393
- 1./Panzerbataillon 393 – Versorgungs- und Unterstützungskompanie (1./VJTF)
- 3./Panzerbataillon 393 – gemischte Panzerkompanie (2./VJTF)
- 4./Panzerbataillon 393 – gemischte Panzerkompanie (3./VJTF)
- 4./Panzergrenadierbataillon 112 – gemischte Panzergrenadierkompanie (4./VJTF)
- 3./Panzergrenadierbataillon 112 – gemischte Panzergrenadierkompanie (5./VJTF)
- Sanitätsstaffel Einsatz
Im Rahmen der VJTF 2023 (L) wird die 1./Panzerbataillon 393 durch einen Spähzug mit vier Spähwagen Fennek 1A1, einem Jägerzug der 4./Jägerbataillons 292 aus Donaueschingen mit acht GTK Boxer für die qualifizierte Fliegerabwehr sowie einen Panzergrenadierzug mit vier Schützenpanzern Marder 1A3 des Panzergrenadierbataillons 371 aus Marienberg zur Gefechtsstandsicherung verstärkt. Ursprünglich war die Einführung von zehn GTK Boxer für die qualifizierte Fliegerabwehr geplant, von denen der VJTF 2023 (L) acht Fahrzeuge zur Verfügung stehen sollten. Nach gegenwärtigem Stand wird sich deren Einführung jedoch noch verzögern. Die Fahrzeuge sollen mit dem Counter-Unmanned Aerial System (C-UAS) von Kongsberg ausgerüstet werden. Dieses besteht neben der 40 mm Granatmaschinenwaffe auf der fernbedienbaren Waffenstation Protecor RWS auch aus dem Spexer 2000 3D Mk III Radar von Hensoldt.
Die beiden Panzerkompanie des Panzerbataillons 393 geben jeweils einen Panzerzug mit vier Kampfpanzern Leopard 2A7V ab und erhalten im Gegenzug je einen Panzergrenadierzug mit je vier Schützenpanzer Puma VJTF. Im Gegensatz dazu geben die zwei Panzergrenadierkompanien des Panzergrenadierbataillons 112 je einen Panzergrenadierzug ab und werden durch je einen Panzerzug verstärkt. Der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr stellt für den Gefechtsverband eine Sanitätsstaffel Einsatz mit zwei Rettungsstationen Role 1. Jede der vier Kampfkompanien erhält jeweils drei Rettungstrupps mit dem schweren geschützten Sanitätskraftfahrzeug GTK Boxer.
Für die Koordinierung der streitkräftegemeinsamen taktischen Feuerunterstützung (STF) wird jede Kampfkompanie üblicherweise durch jeweils einen JFST Fennek 1A4 Luft/Boden Trupp und einen JFST Fennek 1A3 Boden/Boden Trupp der 6./Artillerielehrbataillon 345 aus Idar-Oberstein unterstützt. Die Pionierkräfte des deutschen Gefechtsverbands stammen vornehmlich von der 2./Panzerpionierbataillon 701 aus Gera. Die logistische Versorgung des deutschen Gefechtsbands wird durch das Versorgungsbataillon 131 sichergestellt. Abhängig vom Auftrag und der Verfügbarkeit kann die Kampfunterstützung aber auch durch Kräfte anderer an der VJTF 2023 (L) beteiligten Nationen erfolgen.
Übungen und Zertifizierung
Die Brigadeübung „Kalter Wettiner“ im Gefechtsübungszentrum des Heeres im November 2020 bildete den Startschuss für den NRF-Übungsbetrieb. Seitdem bereitet sich die Panzergrenadierbrigade 37 auch im Rahmen größerer Truppenübungen intensiv auf den NRF-Auftrag vor. „2021 sei“, so Brigadegeneral Alexander Krone, „das Jahr der nationalen Vorbereitung und des Trainings in den einzelnen Fähigkeiten, so beispielsweise der Feldjägerkompanie im September 2022 oder die CIMIC-Übung „Joint Cooperation“. Durch die COVID-19 Pandemie, die damit einhergehenden Einschränkungen des Ausbildungsbetriebs und durch die umfangreichen Amtshilfemaßnahmen zur Bewältigung der Pandemie, in denen die Soldaten gebunden waren, haben sich einige Vorhaben um sechs bis sieben Monate verzögert.“ Im Jahr 2022 sollen den Grundlagen aus dem Jahr 2021 miteinander verbunden werden.
Bei der Gefechtsstandübung „Stolzer Wettiner“ im Gefechtssimulationszentrum in Wildflecken im März 2022 wurden alle VJTF-Truppensteller mit ihren Führungseinrichtungen an den Brigadegefechtsstand angebunden und intensiv beübt. Einige Wochen später im April 2022 durchlief der deutsche VJTF Gefechtsverband unter Führung des Panzerbataillons 393 im Rahmen der Übung „Wettiner Schwert“ im Gefechtsübungszentrum des Heeres die Zertifizierung. Hierbei kamen erstmalig die kampfwertgesteigerten Kampfpanzer Leopard 2A7V des Panzerbataillons 393 aus Bad Frankenhausen zusammen mit den neuen Schützenpanzern Puma VJTF des Panzergrenadierbataillons 112 aus Regen gemeinsam im Rahmen von Verzögerungsgefechten gegen den Ausbildungsverband des Gefechtsübungszentrum des Heeres zum Einsatz. Im Mai 2022 übten mehr als 5.000 Soldaten im Rahmen der multinationalen Volltruppenübung „Wettiner Heide“ im Raum Bergen. Darüber hinaus wurde die Informationstechnik der gesamten NRF im Mai und Juni bei der Übung „Steadfast Cobalt“ auf Herz und Nieren geprüft. Ziel war eine bruchfreie, zuverlässige Kommunikation über nationale Grenzen hinweg sicherzustellen. Im Oktober wird eine Response Cell (Rahmenleitungsgruppe in einer simulationsgestützten Stabsrahmenübung) der Panzergrenadierbrigade 37 in der Rolle als NRF-Brigade an der Zertifizierungsübung „Steadfast Jupiter“ des I. Deutsch-Niederländischen Corps als Land Component Command im Gefechtssimulationszentrum des Heeres in Wildflecken teilnehmen. Den Abschluss des Zertifizierungsjahres 2022 wird im November die Übung „Cougar Sword“ im Gefechtssimulationszentrum des Heeres bilden, mit der der Gefechtsstand der VJTF-Landbrigade für den VJTF-Auftrag zertifiziert werden soll.
Impressionen der Übung